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Bayern finanziert Begleitung am Übergang Schule-Beruf noch ein Jahr weiter

Der Freistaat Bayern setzt seine Unterstützung beim Übergang vom Schule ins Berufsleben für ein Jahr fort. Kultus- und Arbeitsministerium leisten den finanziellen Beitrag bei der „Berufseinstiegsbegleitung“ (BerEb), für Schüler/-innen der Mittel- und Förderschulen ab der 8. Klasse ein auch noch für den nächsten Teilnehmerjahrgang im Schuljahr 2021/2022.

Das bayerische Kultusministerium hatte im Februar diesen Jahres bekannt gegeben, dass der Beitrag des Freistaats zu dieser wertvollen Maßnahme ab dem Schuljahr 2021/22 eingestellt wird. Die Berufseinstiegsbegleitung wurde bisher je zur Hälfte von der Agentur für Arbeit und dem Freistaat Bayern gefördert. Mit dem Wegfall von 50% der Mittel war das Aus für diese wichtige Unterstützung Benachteiligter sicher.

Nun hat der Freistaat auf vielfältige Proteste reagiert. Die Oberbürgermeister der Städte Fürth, Nürnberg und Schwabach schrieben Brandbriefe nach München, die Opposition beantragte im Haushaltsausschuss des Landtages, dass der Beitrag des Freistaates aufrechterhalten wird (diese Antrag wurde abgelehnt). Besonders unverständlich an dieser Entscheidung war, dass in Folge der Corona-Maßnahmen sowieso schon gravierende Nachteile für junge Menschen am Ausbildungsmarkt zu erwarten sind. Die Berufseinstiegsbegleitung ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zu beenden, wurde vielerorts als skandalös betrachtet. Auch in Fürth, wo 138 Schüler/-innen betroffen sind, zeigte sich die Stadtspitze hochgradig besorgt hinsichtlich dieser Entwicklung.

Zwar ist der Brandbrief des Oberbürgermeisters noch nicht beantwortet worden, dennoch können die Verantwortlichen in den betroffenen Städten nach einer Presseerklärung des Kultusministeriums erst mal aufatmen. Wobei nicht übersehen werden darf, dass die Beendigung der Maßnahme nur um ein Jahr verschoben wurde.

„Wir freuen uns sehr, dass der Freistaat hier ein Einsehen hatte“, resümiert Fürths Schulbürgermeister Braun. „Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass wir ab 2023 keine benachteiligten jungen Menschen mehr haben werden. Die Staatsregierung muss daher unbedingt wieder eine dauerhafte Förderung in Aussicht stellen.“

Tatsächlich weißt das Bildungsbüro der Stadt Fürth seit vielen Jahren darauf hin, dass der Bedarf für Berufseinstiegsbegleitung (oder ähnliche intensive Hilfen) wesentlich höher ist, als die zur Verfügung stehenden 138 Plätze. „Wir brauchen nicht weniger Berufseinstiegsbegleitung sondern mehr“, erklärt Veit Bronnenmeyer, Leiter des Bildungsbüros. „Das war schon vor der Pandemie so und wird sich danach sicherlich nicht ändern.“