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Die Haltung muss sich ändern

Unter dem Titel „Bildung für Alle? – Kommunale Bildungslandschaft und soziale Ungleichheit“ lud das Bildungsbüro der Stadt Fürth zusammen mit dem 2. Bürgermeister Markus Braun am 29. Juni zur 3. Fürther Bildungskonferenz ein.

Professor Marcel Helbig aus Erfurt gab den rund 120 Teilnehmenden einen Überblick darüber, was soziale Ungleichheit bedeutet, wie sie sich im Bildungssystem niederschlägt, und wie sie sich auch in Fürth in einzelnen Stadtteilen sehr unterschiedlich zeigt. Allgemein Bekanntes, wie z.B. die deutlich schlechteren Bildungschancen von Kindern in Armut, wurde so im Vor-Ort-Fokus nochmals verdeutlicht - ebenso wie die sich daraus ergebenden Handlungsbedarfe.

Den Bogen zur Praxis schlug Frau Professor Tanja Grendel aus Wiesbaden. Die dortige Hochschule geht in einem eigenen Projekt der Frage nach, warum vorhandene Bildungsangebote und die tatsächlichen Bedürfnisse Jugendlicher oftmals nicht zusammenpassen. Nicht nur bei freiwilligen Angeboten, sondern auch in Schule und Kita könnte die Passgenauigkeit von Bildung noch gesteigert werden, so die These, die zum Ende des laufenden Forschungsvorhabens genauer beleuchtet sein wird.

Nachdem sich das Plenum in fünf Foren zu verschiedenen Bildungsbereichen aufgeteilt hatte, stellten sich Bürgermeister Markus Braun, Jugendamtsleiterin Luise Peschke, Jobcenter-Chefin Carola Pfaffinger sowie der vhs-Direktor Felice Balletta den Fragen der Teilnehmenden.

Dabei gaben sich die Podiumsgäste überwiegend selbstkritisch und auch bereit, mit konkreten Verbesserungen auch vor der eigenen Haustür zu beginnen, um die – mittlerweile auch als Klassismus bezeichnete – Benachteiligung von armen Menschen zu überwinden. „Die Haltung muss sich bei allen ändern“, stellte Carola Pfaffinger fest. „Letztlich müssen wir auch von denen lernen, die wir erreichen wollen.“